Auch wenn die erste Einspielung der „Gaelic Symphony“ von Amy Beach mit den Münchner Symphonikern unter Ihrem neuen Chefdirigent Joseph Bastian inzwischen immer wieder im Konzertrepertoire zu finden ist, bleibt Beachs faszinierende musikalische Sprache für viele Musikerinnen und Musiker noch unentdecktes Terrain. Diese Musik ist so reich, so vielschichtig und so farbig, dass man sie nur lieben kann. Die „Gaelic Symphony“ ist die erste Sinfonie einer amerikanischen Komponistin überhaupt. Ihre Existenz verdankt sie einerseits der Schaffenskraft und dem trotzigen Selbstbewusstsein von Amy Beach, die auch unter der Fuchtel ihres Ehemannes nicht von der Musik ließ. Andererseits dem Einfluss von Antonín Dvořák, der damals in den USA lebte, verpflichtet als Geburtshelfer einer genuin amerikanischen Musik. Es folgen drei Gesangswerke, bei denen es sich um Ersteinspielungen handelt: „Maria Stuart“, „Jephthah’s Daughter“ und „Extase“. Es war für die Münchner Symphoniker, Joseph Bastian und den Sängerinnen Angela Brower und Camille Schnoor besonders bewegend, diese Klänge nach über einem Jahrhundert, soweit bekannt, zum ersten Mal, wieder zum Leben zu erwecken.