Reinhard Latzko, Violoncello, und Kurt Gold, Akkordeon, präsentieren mit diesem Album unter dem Titel „Gambensonaten 2.0“ die Gambensonaten von Johann Sebastian Bach wie auch „Le Grand Tango“ von Astor Piazzolla. Während man heute nicht anzweifelt, dass Sonaten von Bach stammen, hält man es aufgrund vielfältiger Abweichungen von der üblichen Gambenmusik seiner Zeit für wahrscheinlich, dass er ursprünglich eine andere Besetzung im Sinn hatte bzw. diese Werke in anderer Instrumentation vorhanden waren, ehe er sie für die Gambe adaptierte. Dies war damals ein ebenso üblicher Vorgang wie es auch heute Sinn macht, „Klassiker“ für allerlei andere Instrumente zu arrangieren, dabei ihre ursprüngliche Eigenart beizubehalten und zugleich Möglichkeiten für neue klangliche Aspekte zu schaffen. In ebendiesem Geist haben Gold und Reinhard Latzko denn auch die Bach’schen Sonaten für ihre Instrumente arrangiert. In Astor Piazzolla begegnet man einem der prominentesten und innovativsten Musiker Argentiniens, der sowohl als Bandoneon-Spieler, Komponist als auch Begründer des „Tango Nuevo“ hervorzuheben ist. In diese Kategorie gehört nicht zuletzt „Le Grand Tango“, der 1982 im Auftrag des russischen Cellovirtuosen Mstislaw Rostropowitsch entstand, welcher ihn jedoch erst mehrere Jahre später in sein Repertoire übernahm.