Edward Elgar, in der Musik der markanteste Repräsentant des britischen Empire, schrieb im Auftrag von Fritz Kreisler sein 1910 vollendetes und von diesem mit Begeisterung uraufgeführtes Violinkonzert. Im kantablen Mittelsatz erhebt sich scheinbar aus dem Nichts kommend voller Intensität das Nebenthema aus dem Fluss, das ohne Zweifel zum Schönsten zählt, was Elgar erfunden hat.
In seiner elegischen Haltung ist es wohl am ehesten dem „Nimrod“-Teil aus den Enigma-Variationen verwandt. Man sagt, dass Elgar nie emotional über seine eigene Musik gesprochen habe – mit der markanten Ausnahme dieses einen Werkes, über das er die Worte „I love it“ (Ich liebe es) gesagt haben soll. Hier spielt Thomas Albertus Irnberger mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von James Judd dieses beliebte Werk in einer besonders schönen und auf Elgars in der Partitur vermerkten Tempi spezielle Beachtung nehmenden Interpretation, gewissermaßen also in einer "historisch informierten" Fassung.
Zusätzlich erklingt auf dieser klanglich hervorragenden SACD noch Elgars Sonate für Violine und Klavier, ebenfalls mit Irnberger und dem großen deutschen Pianisten Michael Korstick. Ähnlich wie beim Konzert ist auch deren zweiter Satz in seinem Mittelteil von höchster Kantabilität geprägt. Das Finale ist voller Eleganz und führt die Sonate in geradezu feierlichem Charakter und virtuos ihrem Ende zu.