Mit „Organisms“ erkunden Calefax die majestätische und geheimnisvolle Essenz der Orgel – ohne dass weit und breit eine Orgel zu sehen wäre. Indem sie das jahrhundertealte Repertoire für Holzbläser-Quintett neu interpretieren, vermitteln sie die spirituelle Tiefe, die improvisatorischen Wurzeln und das theatralische Flair des Instruments durch Atem und Blätter statt der Orgelpfeifen. Das Ergebnis ist nicht nur eine Interpretation, sondern eine Transformation – Calefax wird zu einer lebendigen, atmenden Orgel, die die Menschlichkeit hinter der Erhabenheit offenbart – und zugleich zu einem Organ (das ist das Wortspiel hinter dem Titel „Organism“, denn im Englischen bedeutet „organ“ beides). Von Jan Pieterszoon Sweelincks „Fantasia Chromatica“ und Nicolaus Bruhns’ fantasievollem „Präludium in e-Moll“ über die intimen Schlusschoräle von Johannes Brahms und César Franck bis hin zu Florence Prices Suite Nr. 1, die afroamerikanische Musiktraditionen mit romantischer Ausdruckskraft verbindet, definiert dieses Album die Orgel neu – nicht als sakrale Maschine, sondern als lebendige Kraft des musikalischen Einfallsreichtums. Im Jahr 2025 feiern Calefax ihr 40-jähriges Jubiläum. „Organisms“ folgt auf die von der Kritik gefeierten Alben „An American Rhapsody“ (2023) und „Bach’s Musical Offerings“ (2020).