Die Bratsche ist ein faszinierendes Instrument mit einem warmen und intimen Klang, das erst relativ spät das Interesse von Komponisten und Musikern weckte. Lange Zeit war sie nur als Begleitinstrument in Orchestern zu hören, erst in der Klassik hielt sie Einzug in das Repertoire für Solisten mit Orchesterbegleitung sowie für Soloinstrumente. Obwohl einige Meisterwerke, die auch heute noch häufig aufgeführt werden, herausragen (man denke an Wolfgang Amadeus Mozarts berühmte „Sinfonia Concertante“), ist dieses Repertoire nach wie vor spärlich und teilweise unerforscht. Die beiden hier erstmals aufgenommenen Kompositionen gehören zu diesen wiederzuentdeckenden Schätzen: die „Musica Ridotta“ BI. 316-322 und die „Six Idylls“, komponiert für Solo-Viola von Alessandro Rolla bzw. seinem Sohn Antonio. Diese Stücke bringen nicht nur die melodischen und kantablen Besonderheiten des Instruments zur Geltung, sondern vertiefen auch seinen technischen virtuosen Aspekt. Das Diskografieprojekt möchte diesen Komponisten und geschätzten Bratschisten von europäischem Rang, die zur Entwicklung und Emanzipation eines Instruments von außergewöhnlicher Schönheit beigetragen haben, die gebührende Anerkennung zuteilwerden lassen.