Trotz der Vorherrschaft der Oper in Italien im 19. Jahrhundert waren Kammermusik und sinfonische Musik in der Musikwelt nie ausgestorben. Der eigentliche ‚Vater der Oper‘ Marco Enrico Bossi beherrschte instrumentale Effekte und formale Ausgewogenheit so meisterhaft, dass er seine Musik mit instrumentalen Inspirationen aus der Kammermusik bereichern konnte. Die Nachfolge von Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti, Vincenzo Bellini und Giuseppe Verdi, zusammen mit den neuen Generationen von Amilcare Ponchielli, Alfredo Catalani, Luigi Mancinelli bis hin zu Giacomo Puccini, Lorenzo Perosi und Pietro Mascagni, schuf die Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung des Kammermusikgenres. Dies wurde auch durch einige kammermusikalische und vokale Einflüsse verstärkt, die sogar der Dominanz des Belcanto und des Operngesangs entgegenstanden. Pianist Giulio Giurato und Violinist Roberto Noferini schließen mit dieser Produktion die vollständige Veröffentlichung der Kammermusik von Marco Enrico Bossi ab.