„Il martirio di Santa Caterina” des Kastratensängers, Komponisten und Schriftstellers Pier Francesco Tosi ist ein schönes Beispiel für die reiche Tradition des spätbarocken Oratoriums. Es ist die Umsetzung von Tosis berühmter Abhandlung über einen Gesangsstil, der expressive Authentizität gegenüber virtuoser Darbietung betonte. Diese Geschichte über das Martyrium der Katharina von Alexandria, die sich weigerte, zum Heidentum zu konvertieren, ist voller tief bewegender Musik, die ihre außergewöhnliche innere Stärke zeigt und die Kraft des Glaubens durch Trauer, Mut, Mitgefühl und Bewunderung für die Standhaftigkeit anderer darstellt. Giuseppe Camerlingo dirigiert das Orchester Cosarara, entstanden aus dem gleichnamigen Projekt des Dirigenten, das sich für Musikwissenschaft einsetzt und junge Musiker fördert. Als Solisten singen die Altistin Valeria Girardello (Santa Caterina), der Bass Luca Greco (Massimino), die Sopranistin Vittoria Giacobazzi (Regina, Vittoria), der Tenor Leopoldo Punziano (Testo/Filosofo) und der Countertenor Enrico Torre (Porfirio). Bei dieser Aufnahme handelt es sich um eine Weltersteinspielung.