Im 16. Jahrhundert war die Kunst der gehobenen Konversation ein Thema von großem Interesse, sowohl in gelehrten Akademien als auch bei den verbalen Spielen geselliger Abendgesellschaften. Da musikalische Virtuosen lernten, durch ihre Instrumente zu ,sprechen' war es nur natürlich, dass sie auch begannen, sich zu ,unterhalten'.
Das Ensemble Seicento Stravagante gibt uns ein Beispiel für diese ‚musikalische Konversation‘, hier zwischen drei Musizierenden. In Werken von 13 italienischen Komponisten des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts stellen Seicento Stravagante die Opulenz der frühen Barockmusik nach, als Komponisten viele einzelne ,Stimmen' (ob vokal oder instrumental) zu einem harmonischen Ganzen verwebten. Die Kompositionen konnten zwar oft auf verschiedenen Instrumenten gespielt werden, doch auf der Violine und dem Cornetto (oder zu Deutsch: Zink) kamen sie am besten zur Geltung. Die beiden Instrumente entwickelten eine zunehmend enge Beziehung, sodass sie praktisch austauschbar waren. Dank dieser Aufnahme können wir die subtile Klangmischung dieser beiden Instrumente und den Reichtum der italienischen Instrumentalmusik dieser Zeit genießen.