Nach ihren Alben „A Soprano's Schubertiade“ und „Elysium“ präsentieren Carolyn Sampson und Joseph Middleton ein neues Rezital, das Schuberts Liedern zum Thema der wechselnden Jahreszeiten gewidmet ist. Es gab auch andere erfolgreiche musikalische Hommagen an die vier Jahreszeiten, doch Franz Schubert, ein Naturliebhaber, beschwört sie hier in seinen Liedern herauf. Der von Nostalgie durchdrungene Winter wird hier durch drei Lieder dargestellt, in denen der Schubert-Held von verlorener Liebe singt. Doch die düsteren Gedanken weichen bald dem Frühling, der für Optimismus und Hoffnung steht, wenn die Natur wieder zum Leben erwacht: ‚Willkommen, mit deinem fröhlichen Schwarm neu erwachter Geschöpfe um mich herum‘. Wenn das Leben im Sommer in vollem Gange ist, scheint der Held nun unsicher zu sein, ob seine Suche nach Liebe ein glückliches Ende nehmen wird. Im Herbst, der hier durch sechs Lieder heraufbeschworen wird, kann der Held sein Scheitern nur eingestehen, was sich in der Natur widerspiegelt, die sich auf einen monatelangen Schlaf vorbereitet: ‚Ah, wie die Sterne am Himmel verschwinden, so schwindet auch die Hoffnung des Lebens‘. Der Klarinettist Michael Collins begleitet das Duo bei einem Lied, „Der Hirt auf dem Felsen“, Schuberts vorletzter Komposition. Dieses vom Jodeln inspirierte, ausgedehnte Lied endet mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, da der Frühling vor der Tür steht und die prophetischen Worte ‚Jetzt bereite ich mich vor, um auf Wanderschaft zu gehen‘ den nahenden Tod des Komponisten ankündigen.