Drei Werke von drei Komponistinnen aus drei verschiedenen Ländern, jedes Stück mit seiner ganz eigenen Ausdrucksweise, werden hier vom Ostrobothnian Chamber Orchestra unter der Leitung seiner dynamischen Dirigentin und künstlerischen Leiterin Malin Broman aufgeführt: Drei Werke, die zweifellos ein größeres Publikum verdienen. Den Auftakt bildet „Sea Sketches“ der walisischen Komponistin Grace Williams. Inspiriert von den Stränden von Glamorganshire und der dortigen Meereslandschaft, scheint dieses fünfteilige Werk in ständiger Bewegung und Entwicklung zu sein. Man kann förmlich die Gischt schmecken und die Kraft der Wellen spüren. Das zweite Werk ist Grażyna Bacewicz' „Viertes Streichquartett“, hier in einer Bearbeitung für Streichorchester. Bacewicz war eine wichtige Figur der polnischen Musikszene in der Mitte des 20. Jahrhunderts, und ihr Quartett ist sehr zugänglich – was zweifellos dazu beigetragen hat, dass es ihr bekanntestes Werk ist –, mit Einflüssen aus der Volksmusik und Passagen, die laut Malin Broman nur als himmlisch bezeichnet werden können. Das „Streichquartett“ der in Wien geborenen Johanna Müller-Hermann, ebenfalls in einer Bearbeitung für Streichorchester, bildet den Abschluss des Programms. Dieses spannende, schöne und kraftvolle Werk mit seiner postromantischen Sprache ist ein Zeugnis der Blütezeit Wiens, als die Musik von Gustav Mahler, Richard Strauss und ihrem Lehrer Alexander von Zemlinsky die Musikwelt beherrschte.