Neunzehn Jahre nach seinem ersten Rezital, das der Musik von Alexander Skrjabin gewidmet war, kehrt Yevgeny Sudbin zu den Werken dieses exzentrischen russischen Komponisten zurück, mit einem neuen Rezital, das Stücke aus verschiedenen Phasen seiner Karriere zusammenführt. Über seine besondere Beziehung zu diesem Komponisten schreibt Sudbin: ‚Ich kann mir einfach keinen anderen Komponisten vorstellen, der in mir immer wieder eine so ursprüngliche, rohe und körperliche Reaktion hervorruft, und mit der Zeit hat sich sein Einfluss auf mich nur noch verstärkt.‘ Das von Sudbin sorgfältig zusammengestellte Programm zeigt die stilistische Entwicklung Skrjabins, von seinen Anfängen, als er noch von Chopin beeinflusst war und sich kleinen Formen widmete, über seine mittlere Periode, in der die reiche, spätromantische Sprache gerade beginnt, in dunklere, komplexere Bereiche überzugehen, bis hin zu seiner späten Periode, in der man sich, wie Sudbin es ausdrückt, ‚manchmal zu nah am Rande des Wahnsinns fühlt‘. In seinen späteren Werken scheint Skrjabin tatsächlich die Musik bis an ihre Ausdrucksgrenzen zu treiben, um ein Klima spiritueller Ekstase zu schaffen.