Jean-Henry d'Anglebert widmete seine „Pièces de clavecin“ einem Mitglied der Familie des Sonnenkönigs, der geliebten unehelichen Tochter Maria Anna de Bourbon, bekannt als „Mademoiselle de Blois“, eine begabte Cembalistin. Drei der vier Suiten in dieser Sammlung beginnen mit Präludien ohne Taktangabe, die auf die Tradition kurzer Lautenimprovisationen zurückgehen und hauptsächlich dazu dienten, das Instrument zu testen. Die Präludien, die eindeutig von Frescobaldis und Frobergers Toccaten inspiriert sind, führen in die Tonart der jeweiligen Suite ein. Darauf folgt die Hauptfolge der Tanznummern (Allemande, Courante, Sarabande und Gigue), von denen einige mehrmals wiederkehren. Obwohl d'Anglebert selbst nicht lange genug lebte, um den Erfolg seiner Sammlung zu genießen (er starb 1691), wurde sie im frühen 18. Jahrhundert zu einer wahren Bibel für Tastenvirtuosen und Komponisten, darunter Johann Sebastian Bach, der daraus die Kunst der Verzierung erlernte. Jean-Philippe Rameaus „Pièces de clavecin“ wären ohne die Suiten von d'Anglebert nicht möglich gewesen. Ewa Mrowca schloss ihr Studium an der Musikakademie in Krakau mit Auszeichnung ab und ist Absolventin der Guildhall School of Music & Drama in London und der Schola Cantorum Basiliensis in Basel und sie hat sich auf Alte Musik spezialisiert. Ihr erstes Soloalbum mit „Pieces de clavessin“ von Jean Nicolas Geoffroy erhielt hervorragende Kritiken in Polen, Luxemburg, Frankreich und Deutschland und wurde für die renommierten International Classical Music Awards 2013 nominiert. Es folgten Alben mit Musik von Louis Marchand und Johann Sebastian Bach.