Das Klavierduett ist eine der beliebtesten Formen der Kammermusik und seine Geschichte reicht fast bis zu den Anfängen dieses Instruments zurück. Das Spielen zu vier Händen war ein beliebter Zeitvertreib für junge Damen aus gutem Hause und oft ein hervorragender Vorwand, um potenzielle Ehemänner näher kennenzulernen – natürlich mit der Erlaubnis der Familie. Abgesehen von dieser rein gesellschaftlichen Dimension spielten vierhändige Stücke eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Musik vor dem Aufkommen des Radios und der Tonaufnahmen, als Musik noch live im häuslichen Umfeld gespielt wurde. Daher war die Nachfrage nach Bearbeitungen von Opern- oder Sinfoniefragmenten im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert so groß. Heute wird diese Musik gemeinhin, wenn auch zu Unrecht, als reines Amateurrepertoire betrachtet und in der Regel nach Abschluss der ersten musikalischen Ausbildung verworfen. Entgegen dieser Einschätzung ist es jedoch alles andere als einfach, ein professionelles Klavierduo zu bilden. Es ist unerlässlich, dass die Musiker ein gemeinsames Interpretationskonzept und eine ähnliche Herangehensweise an die Musik entwickeln, was wiederum ihre Entscheidungen hinsichtlich der Details der Phrasierung, des Tempos, der Dynamik, der Artikulation und des Pedalspiels beeinflusst. Das Duo Per Quattro, bestehend aus Joanna Kaczmarska-Bieżyńska und Robert Adamczak stellt auf diesem Album Stücke von Franz Schubert, Claude Debussy und Gabriel Fauré vor.