Seit etwa zwei Jahrhunderten ist das Musizieren weitgehend eine öffentliche Angelegenheit, bei der ein zahlendes Publikum professionellen Musikern zuhört. Während des größten Teils der abendländischen Geschichte war das Musizieren jedoch, abgesehen von formellen und religiösen Anlässen und lokalen Festen, weitgehend eine häusliche Angelegenheit, bei der Einzelpersonen zu ihrem eigenen Vergnügen musizierten. Die meiste Musik, die für den Salon geschrieben wurde, ist seit langem aus dem Blickfeld geraten, und ihre Komponisten sind vergessen. Zwei Beispiele dafür sind die beiden, deren Werke hier zu hören sind - der Österreicher Cajetan Wutky und der Deutsch-Engländer John Henry (geb. Justus Heinrich) Griesbach -. Ihre nach dem Vorbild Haydns komponierten Streichduos, die erst vor kurzem in modernen Veröffentlichungen aus der Versenkung geholt wurden, lassen erahnen, welche Freude ihre ersten Förderer an ihrer Aufführung gehabt hätten.