Der größte Teil des Schaffens des in Hamburg geborenen Komponisten und Schriftstellers Walter Niemann (1876–1953), einem Schüler von Engelbert Humperdinck und Carl Reinecke, besteht aus Klaviermusik: erstaunliche rund 1.000 Stücke, unterteilt in 189 Opusnummern. Die meisten davon sind lyrische Miniaturen in einem warmen und zugänglichen spätromantischen Stil, von denen einige an die Musik der Vergangenheit erinnern – oft mit einer berührenden Würde und Zurückhaltung, aber auch mit gelegentlichen Anflügen von Humor. Die Bandbreite der Stimmungen ist hier überraschend groß, von Stücken, die an den späten Johannes Brahms erinnern, und einer Barkarole, die an Jacques Offenbach erinnert, über heitere Charakterskizzen und stimmungsvolle Postkarten bis hin zu einer warmherzigen und zarten Klaviersonate. Tomasz Kamieniak ist der Pianist dieser Aufnahme. Er studierte an der Musikakademie Katowice und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Dort erhielt er auch den Spezialpreis beim 4. Internationalen Franz-Liszt-Wettbewerb und durfte Werke von Józef Wieniawski aufnehmen. Er tritt international auf und ist auch als Komponist erfolgreich.