Die Musik des Rumänen Anatol Vieru - einem hierzulande kaum bekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts ist eine fesselnde Verschmelzung von klassischen Techniken, avantgardistischer Moderne und volkstümlichen Wurzeln. Der Einfluss seiner jüdischen Wurzeln – er entkam 1944 nur knapp einem Pogrom im Ghetto seiner Heimatstadt Iași – prägte ebenfalls seine musikalische Klangsprache. Die unterschiedlichen Einflüsse flossen in eine musikalische Sprache ein, die gleichzeitig vertraut und faszinierend unkonventionell ist, mit hypnotischen, quasi-minimalistischen Passagen, die sich mit Ausbrüchen wilder, Roma-ähnlicher Energie abwechseln. Sie kann gleichermaßen ein episches Gefühl für Größe oder schallendes Gelächter umfassen.