Der englische Komponist John Gardner (1917–2011) spielte schon in jungen Jahren Orgel; seine erste veröffentlichte Komposition war für die Orgel und er schrieb sein ganzes langes Leben lang für dieses Instrument. Seine Musik, ob weltlich oder sakral, zeichnet sich durch rhythmische Lebendigkeit und technische Beherrschung aus, die von seiner Vorliebe für Jazz, Renaissance- und Barockverfahren und klassischen Kontrapunkt geprägt ist – und der Geist des Tanzes ist oft nicht weit entfernt. Ihr eigenwilliger und unverwechselbarer Charakter spiegelt den Menschen wider: Gardners schroffe, leicht formelle Art täuschte nicht über einen schelmischen Sinn für Humor hinweg, dessen Aufblitzen selbst in seinen ernsteren Werken zu erkennen sind. Vor allem ist seine musikalische Sprache ehrlich und emotional direkt, wie er es war. Der Organist auf dieser Aufnahme, Tom Winpenny, hat international Konzerte gegeben, unter anderem in der St.-Stephans-Kathedrale (Wien), der Hallgrímskirkja (Reykjavík), der Grace Cathedral (San Francisco) und der Kalmar-Kathedrale (Schweden). Er trat auch als Orgelsolist in John Rutters Weihnachtskonzerten in der Royal Albert Hall in London auf und spielte kürzlich Francis Potts monumentale Orgelsymphonie „Christus“.