William Sterndale Bennett war in England und Deutschland als herausragender Pianist anerkannt, und seine besten und für ihn typischsten Kompositionen schrieb er für sein eigenes Instrument. Neben zahlreichen Werken für Soloklavier, darunter zwei Sonaten, komponierte er sechs Klavierkonzerte und ein einteiliges Caprice für Klavier und Orchester. Er führte alle seine Werke für Klavier und Orchester öffentlich auf, wobei er selbst als Solist fungierte. Während eines Besuchs bei seinen Freunden in Leipzig von Januar bis März 1842 erwähnte Bennett in einem Brief, dass er an einem neuen Konzert arbeite, das er vor seiner Abreise nach London aufführen wolle. Dazu kam es zwar nicht, aber zu diesem Zeitpunkt muss bereits ein Großteil der Arbeit an dem später unveröffentlichten Klavierkonzert Nr. 6 in a-Moll, WoO 48, geleistet worden sein. Bennett arbeitete im Sommer 1843 weiter an dem Konzert und hoffte, es veröffentlichen zu können, doch es kam immer wieder zu weiteren Verzögerungen. Martin Yates, der in dieser Aufnahme die Royal Northern Sinfonia dirigiert, komplettierte das unvollendete Werk auf der Grundlage seiner Kenntnisse über den Stil von Sterndale Bennett, die Musik der damaligen Zeit und auch die bereits fertiggestellte Musik im Manuskript. Das Konzert für zwei Klaviere in C-Dur, WoO. 29, eigentlich ein einziger Satz, wurde im Frühjahr 1835 als Gemeinschaftswerk von Bennett und seinem Kommilitonen an der RAM, George Alexander Macfarren, komponiert. Bennett und Macfarren waren die führenden Kompositionsstudenten ihres Jahrgangs und so beschlossen die beiden Pianisten, gemeinsam ein Konzert für zwei Klaviere und Orchester zu komponieren und dann mit ihren Kommilitonen aufzuführen. Die Komposition eines Doppelklavierkonzerts war keine Studienanforderung, sondern diente vielmehr ihrem Vergnügen. Die beiden Männer begannen abwechselnd: Bennett komponierte die ersten siebenunddreißig Takte, Macfarren die nächsten fünfzig und so weiter, wobei die letzten etwa 125 Takte offenbar eine Zusammenarbeit waren.