Eleanor Alberga ist stets bemüht, ihren Zuhörern zu vermitteln, dass ihre Stücke als reine Musik ohne Erzählung und Assoziationen genossen werden können. So rufen die drei Stücke dieses Albums unzählige verschiedene Stimmungen, Texturen, Beziehungen und Energien hervor, die jeden einzelnen Zuhörer auf besondere Weise ansprechen. Aber Albergas stets neugierige, erfinderische und fruchtbare Sensibilität bedeutet, dass fast immer ein faszinierender Subtext ihrer eigenen Handschrift in allem steckt, was sie schreibt. „Dancing with the Shadow” wurde 1990 geschrieben und ist für sechs Soloinstrumentalisten komponiert. Alberga konzipierte das Stück als Beschwörung der Versuche des Individuums, seine dunklere Seite, den ‚Schatten‘ des Titels, zu erforschen. Sie beschreibt das Stück als ‚eine konsequente Auseinandersetzung mit den negativen und positiven Seiten der menschlichen Psyche und eine Darstellung davon, wie ein Individuum sich mit den Reichtümern seines Schattens arrangiert und sie sogar annimmt‘. Die Reise ist ein spielerischer Dialog – mal verträumt, mal lebhaft, mal nachdenklich und mal humorvoll. Jeder Satz ist für eine andere Instrumentenkombination komponiert, und mit jedem weiteren Satz kommt ein zusätzlicher Musiker hinzu. Zehn Jahre nach „Dancing with the Shadow“ schuf Alberga ein weiteres Werk, „On a Bat’s Back I do Fly“, diesmal inspiriert von einem Lied aus Shakespeares „Der Sturm“. Die Komponistin setzt gestimmte Perkussionsinstrumente ein, die den Zuhörer sanft in Ariels verspieltes Miniaturreich entführen – eine Welt im Gegenlicht, wie Alberga sie beschreibt. „Langvad“ wurde sechs Jahre nach „On a Bat’s Back I do Fly“ für ein Sommer-Kammermusikfestival komponiert, das von Albergas Ehemann, dem Geiger Thomas Bowes, veranstaltet wurde. „Langvad“ besteht aus einem Satz, in dem sich eine Vielzahl unterschiedlicher Stimmungen widerspiegeln.