Das Quatuor Danel, das international für seine Interpretationen von Schostakowitsch und Weinberg gefeiert wird, präsentiert die selten zu hörenden Streichquartette von Sergej Prokofjew in einer umwerfenden Neuaufnahme. Prokofjew komponierte nur zwei Quartette, doch diese Werke offenbaren sein Genie bei der Erschaffung von Meisterwerken in einem Genre, das er nur selten erforschte. Das Streichquartett Nr. 1 in h-Moll, op. 50, wurde von der Library of Congress während Prokofjews Amerikatournee im Jahr 1930 in Auftrag gegeben. Die komplizierten Texturen und die unkonventionelle Form, die in einem ergreifenden langsamen Finale gipfelt, zeigen Prokofjews einzigartige Stimme und seine akribische Liebe zum Detail. Das Streichquartett Nr. 2 in F-Dur, op. 92, das während Prokofjews kriegsbedingtem Exil im Kaukasus komponiert wurde, integriert kabardinische Volksmelodien in einen lebendigen, klassischen Rahmen. Die lebhaften Tänze und suggestiven Melodien zeigen seine Fähigkeit, Folklore mit anspruchsvoller Kunstfertigkeit zu verbinden. Den Abschluss des Albums bilden die „Visions Fugitives“, eine Reihe flüchtiger Miniaturen, die ursprünglich für Klavier geschrieben und für Streichquartett bearbeitet wurden. Diese Bearbeitung unterstreicht Prokofjews kaleidoskopische Klangpalette und lyrische Tiefe. Aufgenommen im Mendelssohn-Saal des Leipziger Gewandhauses, bietet dieses Album eine tiefgreifende Reise in Prokofjews ‚geschlossene Welt‘ - eine magische Mischung aus Dramatik, Intimität und Innovation, die sein kammermusikalisches Vermächtnis definiert.