Karl V. war sicherlich der charismatischste und mächtigste Herrscher der Renaissance. Müde und zermürbt von den Herausforderungen der kaiserlichen Herrschaft dankte er gegen Ende seines Lebens ab und führte ein zurückgezogenes Dasein im Kloster Cuacos de Yuste in Kastilien unter dem Motto „Ecce elongavi fugiens et mansi in solitudine“ („Ich floh und blieb in der Einsamkeit“). Das Utopia Ensemble begibt sich auf die Suche nach dem Mann hinter dem Monarchen und beleuchtet die Dualität von Macht und Größe einerseits und der Einsamkeit andererseits.
Das Requiem von Pierre de Manchicourt – Hofkomponist von Karls Sohn und Leiter der berühmten Capilla Flamenca –, welches für eine der zahllosen Gedenkfeiern für Karl V. geschrieben sein könnte, strahlt Gleichmut und Größe aus, und ist hier Chansons gegenübergestellt, die das Herz unter Karls Rüstung höherschlagen ließen.