Die Funkoper, die Ende der 1920er Jahre mit dem Aufkommen des Radios entstand, ist nicht für die Bühne gedacht, sondern für die Ausstrahlung im Hörfunk in einem Rundfunkstudio produziert. Allgemeinverständlichkeit galt als wichtigstes Prinzip; das „Publikum“ am Radio sollte mit den modernen technischen Mitteln zu einem aufregenden Hörerlebnis gelangen. Der Grundgedanke von Werner Egks „Columbus“ war eine Synthese aus epischen und bildhaft-dramatischen Elementen unter Verwendung gattungsfremder Merkmale aus Oratorium und Sprechtheater. Ernst Gutstein in der Titelrolle und vor allem Fritz Wunderlich als Ferdinand waren die prominenten Stimmen dieser Münchener Radioproduktion aus dem Jahr 1963.