Was Carl Orff mit seinem „Prometheus“ schuf, ist weder eine Oper im herkömmlichen Sinn, noch ein Oratorium, aber auch kein Schauspiel mit Musik oder gar eine authentische antike Tragödie. Es ist ein außerordentlich origineller Sonderweg des Musiktheaters, eine eigenwillige Deutung der Tragödie des Aischylos, die sich in erster Linie auf den symbolischen Bildgehalt der Szenen konzentriert. Die konzertante Aufführung des „Prometheus“ entstand anlässlich der Feierlichkeiten zu Carl Orffs Geburtstag 1975. Rafael Kubelík brachte eine exzellente Besetzung zusammen, in der Roland Hermann und Colette Lorand in der Hauptrollen zu hören sind.