Als japanischer Cellist möchte Michiaki Ueno die Welt mit der bemerkenswerten Musik seines Heimatlandes bekannt machen. Auf den ersten Blick mag dies wie eine konventionelle Aussage erscheinen. Betrachtet man jedoch seinen Hintergrund, erhalten diese Worte ein anderes Gewicht. Der 1995 in Paraguay geborene und in Spanien aufgewachsene Michiaki Ueno sah im Alter von vier Jahren ein Video von Yo-Yo Ma und war fasziniert. Mit fünf Jahren erhielt er sein erstes Cello als Weihnachtsgeschenk - und damit begann seine musikalische Reise. Für jemanden wie Ueno war Japan sowohl seine Heimat als auch ein entfernter, unbekannter Ort. „Ich habe nie wirklich über die japanische Kultur nachgedacht“, sagt er. "Wenn Europäer freundlich über Japan sprachen, war es mir peinlich zu erkennen, wie wenig ich eigentlich wusste.“ Als er heranwuchs, fühlte sich Ueno zunehmend gefordert, über seine kulturelle Identität nachzudenken und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zu jemandem, der in Japan aufgewachsen ist und seine Umgebung als selbstverständlich ansieht, betrachtete Ueno das Land als etwas Auswärtiges, das bewusst untersucht und verstanden werden muss und für das er sich bewusst entscheidet. Gerade die Aufführung von Werken japanischer Komponisten ist die Konsequenz aus dieser Erkenntnis.