Marc-Antoine Charpentier liefert mit seiner „Messe à quatre choeurs“ ein einzigartiges Werk, in dem sich die seltene Begegnung zwischen französischer Tradition und der Pracht des römischen Barocks zeigt. Inspiriert von den großen mehrchörigen Werken Gabrielis und Benevolis, die er während seines Aufenthalts in Italien aufmerksam hörte, entfaltet Charpentier einen Chor-Dialog von außergewöhnlichem Ausmaß. Vier Vokal- und Instrumentalensembles stehen sich gegenüber, antworten und verflechten sich in einem Spiel von Echos und Klangfarben, das den liturgischen Raum transzendiert. Der Dirigent Jean-Baptiste Nicolas und alle beteiligten Musiker verleihen diesem Meisterwerk der geistlichen Musik einen einzigartigen Charakter durch die Verbindung von stilistischer Präzision und interpretatorischer Finesse.