Mit der Gesamteinspielung von Schuberts Klaviersonaten widmet sich Martin Helmchen nun einem neuen Soloprojekt, das aus vier Doppelalben bestehen wird, die bis zum Jahr 2028, dem zweihundertsten Todestag des Komponisten, erscheinen werden. Um sich auf dieses Abenteuer einzulassen, hat Martin Helmchen bis zu seinem 40. Lebensjahr gewartet, denn seiner Meinung nach braucht ein Künstler Reife, um die Herausforderungen zu spüren, die die radikalen Kontraste in Schuberts Sonaten darstellen: „ständige, doch nie unnötig komplexe Virtuosität, die der nüchternen Innerlichkeit gegenübersteht, die überschwängliche Freude der Ländler und Anfälle von dramatischem Wahnsinn." Die Aufnahme eines Gesamtwerks bedeutete auch, die Partituren sorgfältig zu studieren und sich mit der Frage zu befassen, welche Sätze der Komponist unvollendet ließ, ob man an dem Punkt aufhören sollte, an dem Schubert mit dem Komponieren aufhörte, weil ihm entweder die Zeit davonlief oder er nicht genug Geld hatte, um Notenpapier zu kaufen? Helmchen hat sich entschlossen, diese Sätze zu vervollständigen, inspiriert durch die Aufnahmen und vor allem die Analysen des bedeutenden Pianisten Paul Badura-Skoda. Dieser erste Band enthält Sonaten, die zwischen 1815 (Schubert war 18) und 1825 komponiert wurden. Der gesamte Zyklus wurde auf einem Bösendorfer-Flügel in der Kronberg Academy aufgenommen.