Fast ein Jahrhundert hat es gedauert, bis endlich die erste Sinfonie von Charles Koechlin auf Tonträger erhältlich ist. Und eineinhalb Jahre hat Dirigentin Ariane Matiakh damit verbracht, die Materialien für die Aufführung zusammenzutragen und vorzubereiten. Nach ihrer viel gepriesenen Aufnahme der „Seven Stars Symphony“ von Charles Koechlin ist diese defacto Ersteinspielung ein hochwillkommener Streifzug in die größtenteils unerforschten sinfonischen Gefilde dieses faszinierenden Komponisten, der sich – einem musikalischen Chamäleon gleich – zwischen Bachschen Kontrapunkt und französischem Impressionismus überall wohlfühlte. Die früheren Werke, „“Au loin“, „Poème symphonique“ und „3 Mélodies“ (in einer Orchesterfassung) bestätigen den guten Eindruck dieser bunt schillernden Musik. Ariane Matiak – Trägerin des ‚Officier de l’ordre des Arts et des Lettres‘ der französischen Regierung – dirigiert die Württembergische Philharmonie Reutlingen und die Sopranistin Patricia Petibon ist bei den „3 Mélodies“ zu hören.