Als Komponist blieb der Liszt-Schüler und Klaviervirtuose Hans Bronsart von Schellendorf noch bis vor kurzem eine Randfigur. Zu Lebzeiten allerdings zeigte sich Franz Liszt begeistert von Bronsarts kompositorischen Schaffen: ‚danke Dir von Herzen, daß Du sie [die Partitur] mir übersendet hast. Ich halte sehr viel von Dir, sowohl als Charakter wie als Musiker‘. Schon bei flüchtigem Hineinhören offenbart sich Bronsarts Gespür für ambitionierte Dimensionen und extrovertierte Musiksprache. Die Musik ist reich an Lyrik und dramatisch-emotionalem Zugriff und gibt dem Solisten ausreichend Gelegenheit zur brillanten Entfaltung ohne die Kraft und Präzision von Bronsarts kompositorischer Rhetorik zu übertünchen. Hans von Bülow, ein weiterer Liszt- Schüler, spielte das Werk von 1870 an in zahlreichen Konzerten. Als er das Konzert 1877 unter Charles Hallé in Manchester auch im Ausland zu Gehör brachte, hatte sich das Werk für kurze Zeit tatsächlich einen Platz im Repertoire erspielt. In der vorliegenden Aufnahme dirigiert Eugene Tzigane die Staatskapelle Weimar. Am Klavier ist Oliver Triendl zu hören, der bereits auf eine umfangreiche Diskographie von etwa 150 CD-Einspielungen zurückblickt und sowohl mit vielen internationalen Orchestern als auch Kammermusikensembles gespielt hat. Die weltweit erfolgreiche Violinistin Nina Karmon ist mit von der Partie, ebenso wie Cellist Wen-Sinn Yang.