Die letzte Veröffentlichung im vollständigen Sinfoniezyklus von Ferdinand Ries (1784–1838) mit der Tapiola Sinfonietta und dem Dirigenten Janne Nisonen enthält die beiden letzten Sinfonien des Komponisten. Wie die meisten seiner Sinfonien wurde auch Ries' Sinfonie Nr. 6 1822 in London uraufgeführt. Seine 7. Sinfonie, die ein Jahrzehnt später entstand, blieb jedoch im Schatten und wurde erst 2004 veröffentlicht. Obwohl die 6. Sinfonie kompositorisch viel zu bewundern bietet, verdankt sie ihren Erfolg vor allem Ries’ Begabung, attraktive, einprägsame Themen zu schreiben, mitreißende, kraftvolle Passagen, und einer meisterhaften Orchestrierung. Die Erfahrung, Beethovens Neunte in Deutschland uraufgeführt zu haben, inspirierte Ries mit ziemlicher Sicherheit dazu, „türkische Musik” und zwei Piccoloflöten in die Instrumentierung aufzunehmen, was zweifellos wesentlich zur Wirkung des Werks beitrug. Ries’ letzte vollendete Sinfonie, die Sinfonie Nr. 7, die er mehr als ein Jahrzehnt nach der Sinfonie Nr. 6, blieb bis 2004 unveröffentlicht. Dieses Werk weist eine Reihe stilistischer Veränderungen gegenüber Ries’ früheren Werken auf, nicht zuletzt in seiner Behandlung des Orchesters. Die Tapiola Sinfonietta hat sich als Finnlands führendes Kammerorchester etabliert. Das Orchester ist bekannt für seine gewagte Repertoireplanung und wird für seine nuancenreichen Darbietungen aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen weithin gelobt. Janne Nisonen ist einer der vielseitigsten und gefragtesten Musiker Finnlands. Nisonen ist besonders für seine stilvollen Interpretationen des klassischen und frühromantischen Repertoires bekannt und gilt als mutiger Verfechter der zeitgenössischen Musik. Nisonen dirigierte unter anderem das Finnische Radio-Sinfonieorchester, die Helsinki Philharmonic, die Tapiola Sinfonietta, die Tampere Filharmonia, das Turku Philharmonic Orchestra, Avanti! sowie das Tallinn Chamber Orchestra und das Ostrobothnian Chamber Orchestra.