Diese Veröffentlichung ist die weltweit erste Aufnahme von Estlands erstem bedeutenden Werk der Kunstmusik in seiner Originalpartitur und gesungen auf Estnisch. Rudolf Tobias (1873–1918) wird in Estland weithin als „Vater der estnischen Musik” gefeiert. In dieser Aufnahme wird sein Hauptwerk, das Oratorium „Joonas”, von einer erstklassigen estnischen Besetzung unter der Leitung des preisgekrönten Estonian Philharmonic Chamber Choir, des Tallinn Chamber Orchestra und des Dirigenten Tõnu Kaljuste aufgeführt. Tobias begann zwischen 1904 und 1907 mit den ersten Entwürfen für das Oratorium und überarbeitete die Partitur später, orchestrierte sie und nahm umfangreiche Änderungen vor. Die endgültige Fassung wurde am 26. November 1909 in der St.-Andreas-Kirche in Leipzig unter der Leitung des Komponisten selbst uraufgeführt, später nur noch in Teilen. 1973 wurden die Manuskripte von „Jonah“ vom den Musikwissenschaftler Vardo Rumessen und Yuri Fortunatov rekonstruiert, abschnittweise neu orchestriert und mit einem neuen Ende versehen. Für die vorliegende neue Aufnahme wurde erstmals die Originalpartitur von Rudolf Tobias verwendet, die die ursprüngliche Stimme des Komponisten in diesem ikonischen Werk der estnischen Musik offenbart. Der Grammy-Gewinner Tõnu Kaljuste gründete das Tallinn Chamber Orchestra und ist erneut dessen Chefdirigent. Das vielfältige Repertoire des Orchesters umfasst Musik vom Barock bis zu Werken moderner Komponisten. Kaljuste hat mit bedeutenden Komponisten aus Nord- und Osteuropa zusammengearbeitet, darunter Alfred Schnittke, György Kurtág, Krzysztof Penderecki, Giya Kancheli und Einojuhani Rautavaara, und gilt als Experte für die Interpretation und Förderung estnischer Komponisten wie Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür, Tõnu Kõrvits, Veljo Tormis und Heino Eller. Der Estnische Philharmonische Kammerchor ist eines der bekanntesten estnischen Musikensembles und tritt weltweit auf. Er wurde mit zwei Grammys ausgezeichnet und erhielt 16 Grammy-Nominierungen sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen.