Das versierte und vielseitige Klaviersextett Sestetto Classico ist bekannt für seine hervorragenden Interpretationen sowohl bekannter als auch seltener Werke der Kammermusik. Diese Meisterwerke von Bertini und Hummel sind in Form, Umfang und Virtuosität wie kleine Klavierkonzerte. Johann Nepomuk Hummel, Schüler von Wolfgang Amadeus Mozart, Nachfolger von Joseph Haydn und Rivale von Ludwig van Beethoven, war ein gefeierter virtuoser Pianist und Komponist, der eine ganze Generation romantischer Komponisten beeinflusste. Fesselnde Melodien, filigrane Verzierungen, raffinierte harmonische Farben und pianistische Ausgelassenheit prägen seine Musik, die von Wiener Eleganz und Charme durchdrungen ist. Hummels „Quintett op. 87“ war das Meisterwerk, das Franz Schubert zu seinem berühmten „Forellenquintett“ inspirierte und Schuberts Stil um mindestens ein Jahrzehnt vorwegnahm, wenn auch eher im italienischen Stil. Sestetto Classico fängt diese Leichtigkeit des Klangs perfekt ein, und Hiroko Marukos funkelnde Virtuosität glänzt auf dem Steinway D-Flügel von 1912. Henri Jérôme Bertinis sehr melodisches „Sextett Nr. 3“ erinnert ein wenig an Hummel und Felix Mendelssohn. Das Minuetto-Presto ist kein traditionelles Menuett, sondern eher ein unheimlich wirkendes Scherzo in Moll mit kontrastierenden lyrischen Abschnitten. Die pulsierenden Rhythmen im temperamentvollen Allegro-Finale haben etwas Martialisches und treiben das Werk hin zu einem brillanten und mitreißenden Abschluss.