Leon Bosch, renommierter Kontrabassist und Leiter von I Musicanti, hat kürzlich eine Reihe von Weltpremiere-Aufnahmen produziert, die vier reizvolle und interessant unterschiedliche britische Klavierquintette umfassen. Die beiden Quintette von Percy Godfrey und Richard Walthew sind in einer postromantischen Sprache gehalten, die an Rachmaninows Musik erinnert, die Werke von John McCabe und Ivor Hodgson zeichnen sich durch eine großartige rhythmische Vitalität und moderne Harmonien aus, ohne dabei ihre Zugänglichkeit zu verlieren. Percy Godfrey ist heute kein bekannter Name mehr, zu Lebzeiten erhielt er aber wichtige Auszeichnungen wie den ersten Preis eines Kammermusikwettbewerbs, dessen Siegertitel auf dieser Aufnahme vertreten ist. Richard Walthew war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Figur der englischen Kammermusik. Sein einsätziges „Phantasy Quintet” ist sein erfolgreichstes Kammermusikwerk und lässt den Geist des elisabethanischen Consorts durch eine abwechslungsreiche Form aus Aussage, Gegenaussage und Wiederholung wiederaufleben. John McCabe schuf Werke in nahezu allen Genres. Seine Titelmelodie für die Familienserie „Sam” aus dem Jahr 1973 wurde ein großer Hit und inspirierte ihn zu seinem Kammermusikwerk „Sam Variations” aus dem Jahr 1989. Zu den vielfältigen Werken des produktiven Komponisten und Kontrabassisten Ivor Hodgson gehört eine Reihe von neun Konzerten, darunter eines, das er für den Pianisten Peter Donohoe schrieb, der auf dieser Aufnahme zu hören ist. Hodgsons erstes Klavierquintett, das hier vertreten ist, wurde von vier Gasthöfen in Derbyshire inspiriert. Das gemischte Kammerensemble I Musicanti besteht aus einigen der erfahrensten und angesehensten Musikern Großbritanniens. Mitwirkende dieser Aufnahme sind der Pianist Peter Donohoe, der Geiger Zsolt-Tihamér Visontay, der Bratschist Robert Smissen, die Cellistin Ursula Smith und der Kontrabassist Leon Bosch.