1995 dirigierte Kurt Sanderling in Stuttgart nicht die von Rimsky-Korsakow herausgegebene Fassung der Chowantschina-Ouvertüre, sondern die 1959 von Schostakowitsch auf Grundlage von Mussorgskys originalem Klavierauszug orchestrierte Fassung. Das andere Hauptwerk das Abends war Rachmaninows dritte Sinfonie. Die Sinfonien Rachmaninows waren Kurt Sanderling immer ein besonderes Anliegen. Sanderling selbst resümierte 1956: „Ich hatte damals so ein bisschen ein missionarisches Gefühl für Rachmaninoff, der im Westen sehr verpönt war. Gefühl wurde ... nicht gezeigt, es galt als Salonmusik. Heute ist das ganz anders, heute spielen plötzlich alle diese Sinfonien von ihm, die ich damals als Missionar gespielt habe.“