Bent Sørensens Album beginnt mit den intimen, leisen Klängen des Solo-Klavierzyklus „12 Nocturnes“, einer Nachtmusik, die von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang reicht. Dabei handelt es sich um eine Sammlung kurzer Stücke von großer Ausdruckskraft. Es ist wunderbar atmosphärische Musik mit einem vibrierenden, zauberhaften Klang, der an die Sterne in der Nacht erinnert – die klassische Nocturne, neu interpretiert im 21. Jahrhundert.
Dann schließt sich das Klavierkonzert Nr. 3, „La sera estatica“ an, ein ekstatischer Abend, berührt von der flüchtigen Magie der Dämmerung, an dem neue Begegnungen und Möglichkeiten leise erwachen. Für Sørensen und seine Frau Katrine Gislinge war die Zeit der Covid-Pandemie eine Zeit der Freiheit. Abends gab Gislinge oft ein Minikonzert mit einigen der Stücke, die sie geübt hatte. Die Erfahrungen mit Klaviermusik zu Hause, wenn die Dunkelheit hereinbrach, nahmen manchmal einen geradezu ekstatischen Charakter an. Fragmente dieser Musik leben in „La sera estatica” (Der ekstatische Abend) weiter. Das Klavierkonzert wurde live bei seiner Weltpremiere durch das Copenhagen Phil unter John Storgårds aufgenommen. Viele Jahre lang tat sich Bent Sørensen schwer damit, für das Klavier zu komponieren. Durch seine Begegnungen mit den beiden Pianisten Leif Ove Andsnes und Katrine Gislinge konnte er sich als Komponist endlich diesem Instrument gegenüber öffnen. Dies führte zu einer Reihe von originellen Klavierwerken, die zusammen eine einzigartige Dramaturgie bilden, so wie auf diesem hinreißenden Album.