Bei den Schwetzinger Festspielen 1999 zu Ehren des 150. Geburtstags von Frédéric Chopin lieferte Idil Biret eine der beeindruckendsten Darbietungen des Festivals. Die für ihre Chopin-Gesamtaufnahme bekannte Biret wurde nur sechs Stunden vor Beginn gebeten, Anatole Ugorski zu ersetzen – und spielte entgegen aller Erwartungen sein anspruchsvolles Programm auswendig. Sie flog trotz eines Sturms von Brüssel nach Deutschland, kam wenige Minuten vor Konzertbeginn an und begeisterte das Publikum mit ihrer Brillanz und Gelassenheit. Kritiker lobten sie als eine seltene Künstlerin von höchster Meisterschaft und Mut, Joachim Kaiser pries ihre außergewöhnliche Musikalität. An diesem Wochenende erlebten die Schwetzinger Festspiele Biret in ihrer besten Form – eine unvergessliche Hommage an Chopin und pianistische Meisterschaft. Idil Biret begann ihre Karriere als Solistin im Alter von sechzehn Jahren und trat mit großen Orchestern in den wichtigsten Musikzentren der Welt auf und arbeitete mit renommierten Dirigenten wie Erich Leinsdorf, Pierre Monteux und Antoni Wit zusammen. Sie wurde mit zahleichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Lili Boulanger Memorial Award in Boston und dem französischen Chevalier de l’Ordre National du Mérite.