Die kurzen Einzelstücke dieser Aufnahme, die „Valsas“, „Improvisos“ und „Momentos“, zeigen die sanftere Seite von Guarnieris musikalischer Sprache. Der Walzer ist eine Form, in der jeder brasilianische Komponist seinen nationalen Charakter zum Ausdruck gebracht hat, sodass er fast zu einer neuen, unverwechselbaren Form geworden ist. Guarnieris Valsas haben alle eine Moll-Tonart und zeichnen sich durch interne Melodien aus, die von beiden Händen gespielt und von chromatischen Modulationen und Verzierungen umrankt sind. Ihre Stimmung ist von Sehnsucht geprägt, die nun fast vollständig von ihrem tänzerischen Charakter befreit ist. Die Wirkung all dieser Stücke, von denen viele extreme Miniaturen sind, ist von sanfter Nostalgie geprägt. Dieses Recital ist in drei Gruppen gegliedert, die jeweils eine abwechslungsreiche Auswahl kurzer Stücke enthalten und mit einer Sonatine enden. Es gibt keine chronologische Abfolge, da zwischen der Komposition und der Veröffentlichung oft Jahrzehnte lagen, was für die Gestaltung des Programms nicht relevant erschien. Martin Jones ist seit seinem internationalen Durchbruch 1968, als er den Dame Myra Hess Award erhielt, einer der angesehensten Solopianisten Großbritanniens. Er hat über 90 Aufnahmen mit selten gespielter Musik veröffentlicht, darunter die Gesamtwerke von 18 Komponisten.