Gegen Ende seines Lebens fühlte sich Johannes Brahms zur Intimität der Kammermusik, Klavierstücke und Lieder hingezogen. Dennoch kehrte er 1887 mit dem Doppelkonzert in a-Moll, Op. 102 – seinem letzten Orchesterwerk – noch einmal zur Orchestermusik zurück. Der Grund dafür war persönlicher Natur: eine Geste der Versöhnung gegenüber seinem entfremdeten Freund, dem großen Geiger Joseph Joachim. Ihm und dem Cellisten Robert Hausmann ist das Werk gewidmet. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seine Sinfonia Concertante in Es-Dur für Violine und Viola im Sommer 1779 – eine echte Synthese aus Sinfonie und Konzert. Mozart, selbst ein versierter Geiger, verstand es, mit Flair und Feingefühl für dieses Instrument zu komponieren. Eine Besonderheit des Werks ist, dass der Viola-Part in D-Dur geschrieben ist, wodurch das Instrument einen Halbton höher gestimmt werden muss (eine Praxis, die als Scordatura bekannt ist). Scordatura war in der Barockzeit üblich und wurde auch zu Mozarts Zeiten noch gelegentlich verwendet, um einen helleren, durchdringenderen Klang zu erzielen. Auf dieser Aufnahme wird der Viola-Part von einem Cellisten gespielt, der in der ursprünglichen Viola-Position ohne Oktavtransposition spielt. Leoš Čepický (geb. 1965) wurde unter anderem an der Akademie der musischen Künste in Prag ausgebildet, wo er bei Prof. Jiří Novák Violine und bei Prof. Antonín Kohout Kammermusik studierte – beide sind Gründungsmitglieder des legendären Smetana-Quartetts. Während seines Studiums wurde er Gründungsmitglied des Wihan-Quartetts, mit dem er weiterhin international auftritt. Michal Kaňka (geb. 1960) ist ein berühmter Solocellist, aber auch die Kammermusik stand schon immer im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. Er war Mitbegründer des Havlák-Quartetts und später des Martinů-Quartetts und war von 1986 bis 2022 Mitglied des renommierten Pražák-Quartetts. Seit 2017 ist er Mitglied des Wihan-Quartetts.