In den ‚Blütezeit‘ der Plattenindustrie, in den 1970er Jahren, wetteiferten die Plattenfirmen darum, den klassischen Kanon aufzunehmen. Als wegweisendes Label stand CRD natürlich an der Spitze dieses Trends und hatte das Privileg, unter anderem mit dem Pianisten Paul Crossley an den gesamten Klavierwerken von Gabriel Fauré und Maurice Ravel zu arbeiten. Auch heute noch werden verborgene Schätze der klassischen Musik entdeckt, und wir werden dazu angeregt, Genregrenzen zu überdenken, während wir lange vernachlässigte Stimmen wieder zu Gehör bringen. Gleichzeitig gibt es noch ein weiteres wichtiges Unterfangen: die sorgfältige Zusammenstellung der Werke eines Komponisten. Das ist der Schwerpunkt dieser Veröffentlichung. Die Klavierwerke von Frederic Mompou sind gut dokumentiert, nicht zuletzt durch den Maestro selbst in seinen eigenen Aufnahmen, die 1974 in Barcelona entstanden sind. Warum also dieses Repertoire 50 Jahre später erneut aufnehmen? Aus unserer Sicht ist es eine passende Wahl, da wir unser 50-jähriges Jubiläum als Label feiern, das sich durch die Darbietungen von Weltklassekünstlern für das klassische Repertoire einsetzt. Aber es muss noch mehr dahinterstecken. Die Musik ist heute so zugänglich und der Wunsch nach Viralität so groß, dass wir offenbar vergessen haben, wie sehr sie für ihren Schöpfer eine ganz private und intime Leistung sein konnte. Paul Crossley ermutigt uns, wie Mompou es von Anfang an tat, auf die Stille zu hören und tief in die Schatten zu blicken. In einer Welt, in der unsere Aufmerksamkeit ständig auf viele Dinge gleichzeitig gerichtet ist, sind solche Alben vielleicht mehr denn je gefragt. – Emma Pauncefort & Tom Pauncefort, Direktoren des CRD –