Das Consone Quartet setzt seine Erkundung der Streichquartette von Felix Mendelssohn fort und wendet sich im zweiten Teil des Zyklus auch dem einzigen Werk zu, das Fanny Mendelssohn zu diesem Genre beigetragen hat. Trotz seines leidenschaftlich bewegten Charakters entstand Felix’ Streichquartett e-Moll op. 44 Nr. 2 drei Monate nach seiner Heirat – in einer Phase persönlicher Stabilität und kreativen Aufschwungs. Ganz im Gegensatz dazu steht das Streichquartett f-Moll op. 80, das er nach dem plötzlichen Tod seiner Schwester schrieb – erschüttert und traumatisiert. Es ist ein Werk von auffallender Bitterkeit und innerer Unruhe – ein schonungsloser Ausdruck seines seelischen Ausnahmezustands. Fannys Streichquartett Es-Dur ist ein ansprechendes, sorgfältig gearbeitetes Werk, das zu ihren Lebzeiten unveröffentlicht blieb – nicht zuletzt, weil ihre Familie ihr eine Komponistenkarriere ausredete. Erst 1988 wurde es posthum publiziert. Das Consone Quartet, das als erstes Originalklang-Streichquartett in das BBC-Programm New Generation Artists aufgenommen wurde, verleiht diesem Werk eine lebendige, eindrucksvolle Stimme.