In dieser zweiten Folge des dreiteiligen Projekts „Lassus: The Alchemist“ erkundet das Ensemble Magnificat die auf Motetten basierenden Magnificats des Komponisten. Es ist bemerkenswert, dass von Lassus' fünfunddreißig, auf polyphonen Modellen basierenden Lobgesängen der Maria nur acht musikalische Inspiration aus Motetten beziehen. Aber auch wenn die Anzahl dieser Magnificats relativ klein ist, sind ihre musikalische Qualität und ihre Wirkung überragend. Ob in Praeter rerum seriem, in dem er Josquins Motette zu einem gewaltigen, 250 Takte langen Magnificat erweitert, oder in Aurora lucis rutilat, das seine eigene Ostermotette in ein jubelndes musikalisches Fest verwandelt, diese Werke sind Beispiele für einige von Lassus' besten kompositorischen Leistungen. Inspiriert von den üppigen musikalischen Ressourcen der herzoglichen Kapelle in München, wo Lassus von 1557 bis zu seinem Tod im Jahr 1594 arbeitete, bringt dieses Album Stimmen und Instrumente in verschiedenen Kombinationen zusammen, was den Klangreichtum und die Vielfalt der Partituren noch verstärkt.