In „DowlandDrake“ vereinen die Sopranistin Annelies Van Gramberen und der Singer-Songwriter Sim Van Thienen ihre Welten zu einem neuen Klanguniversum. Gemeinsam nehmen sie den Zuhörer mit auf eine abenteuerliche Reise durch schattige Pfade und in die verborgenen Tiefen der menschlichen Seele. Die Lieder der Troubadoure und „Ritter der Melancholie“ John Dowland und Nick Drake bilden den Ausgangspunkt für diese intensive musikalische Reise. In den zarten und oft tief melancholischen Lautenliedern von John Dowland (1563–1626) schwingen Sehnsucht und Verlust in jeder Note mit. Sie verschafften ihm einen Platz unter den berühmtesten Komponisten und Lautenspielern der englischen Renaissance. Seine Lieder wurden in mehreren „Bookes of Songes“ or „Ayres“ gesammelt, die sich großer Beliebtheit erfreuten und mehrfach nachgedruckt wurden. Vier Jahrhunderte später brachte der Singer-Songwriter Nick Drake (1948–1974) dieselbe emotionale Intensität in seine eigenen Kämpfe und existenziellen Fragen ein. Mit spärlichen, zarten Gitarrenakkorden und einer zerbrechlichen Stimme schuf er in seinen zeitlosen Liedern eine verträumte, intime Klangwelt. Im Gegensatz zu Dowland erlangte Drake erst nach seinem Tod die Anerkennung, die er verdiente. Annelies Van Gramberen und Sim Van Thienen spielen die Lieder nicht einfach nur, sondern zerlegen sie und formen sie zu neuen, originellen Kreationen um. Vor dem Hintergrund einer reichhaltigen Klanglandschaft aus Gesangs- und Instrumentalloops, Elektronik und einem Arsenal an Gitarren haucht Annelies' Stimme der Musik neues Leben ein. Die Spannung zwischen den bearbeiteten, manchmal künstlichen Texturen der Elektronik und der natürlichen, organischen Wärme der klassischen Stimme und der Akustikgitarre führt zu einer frischen und überraschend nahtlosen Interpretation dieses Repertoires.