Tom Beghin wurde durch eine historische Begebenheit zu seinem Projekt inspiriert: 1775 versuchte Leopold Mozart vergeblich, die sechs „Münchener Sonaten“ (K. 279–284) seines Sohnes bei Breitkopf zu veröffentlichen – nach dem Vorbild von Carl Philipp Emmanuel Bachs „Sonaten mit veränderten Reprisen“. Die Idee, wie diese Werke mit ausgeschriebenen Variationen in den Wiederholungen hätten klingen können, bildet den Kern der Aufnahme. Wolfgang Amadeus Mozart lebte in einer Zeit, in der Musiker improvisieren sollten und mussten – das ist heute ganz anders. Während Tom Beghin einerseits sehr methodisch arbeitete, setzte ein kreativer Prozess ein, der zu immer mehr Improvisationen führte, die schließlich als Partituren notiert wurden. So ist eine ‚rekonstruierte‘ Ausgabe der „Sechs Sonaten mit veränderten Reprisen“ entstanden. Das Ergebnis verbindet historisches Bewusstsein mit lebendiger, zeitgenössischer Spielfreude.