Louis Lorties Programm für diesen achten und letzten Teil von Frédéric Chopin umfasst die gesamte Karriere des Komponisten, vom Rondo, op. 1 aus seiner Jugend bis zu seinem letzten veröffentlichten Werk, der Cellosonate, op. 65. Inspiriert durch einen Besuch auf dem Anwesen von Prinz Antoni Radziwiłł im Jahr 1829, wurde die „Introduction et Polonaise brillante“, op. 3 für den Prinzen (ein begeisterter Cellist) und seine Tochter Wanda, eine Pianistin, geschrieben und 1831 in Wien veröffentlicht, kurz bevor Chopin nach Paris zog. Die „Variations brillantes“, op. 12 basieren auf dem Thema „Je vends des Scapulaires“ aus der (heute längst vergessenen) Oper „Ludovic“. Chopin, der allein für die Popularität der Mazurka verantwortlich war, schrieb in seinem Leben fast sechzig dieser Werke. Die beiden hier vorgestellten Zyklen stammen aus den Jahren 1842 (op. 50) und 1844 (op. 56), als der Komponist auf dem Höhepunkt seines Schaffens stand – und in den Salons von Paris äußerst beliebt war. Die Komposition der Cellosonate fiel Chopin nicht leicht und brauchte zwei Jahre, von 1845 bis 1847, bevor er sie schließlich bei seinem letzten öffentlichen Konzert in Paris am 16. Februar 1848 uraufführte. Er war bestrebt, einen „neuen Stil” in seiner Komposition zu finden, während er gleichzeitig mit seiner schlechten Gesundheit und dem Zusammenbruch seiner langjährigen Beziehung zur Schriftstellerin George Sand zu kämpfen hatte. Seine Beharrlichkeit zahlte sich aus, und die Sonate ist bis heute ein Meilenstein des Repertoires.