Im Mittelpunkt dieses Albums steht die Ersteinspielung von Sir James MacMillans „Kiss on Wood“ für Bratsche und Klavier, arrangiert und gespielt von Rachel Yonan und Kwan Yi, die sich mit der Polarität von Licht und Dunkelheit auseinandersetzen. Die beliebten Stücke „Fratres“ und „Spiegel im Spiegel“ des Minimalisten Arvo Pärt bilden den Abschluss des Programms. Das Konzept des Lichts durchdringt diese Stücke mit ihrer intensiven Klarheit und ihrer Suche nach transzendenter Bedeutung. Fratres (Bruderschaft) beschwört mit seinen kontrastierenden Stimmen den Kampf zwischen Gut und Böse. Spiegel im Spiegel (Mirror in Mirror) ist rein und stabil, da es die unendliche Reflexion zwischen zwei Spiegeln klanglich imaginiert. MacMillan lotet die Dunkelheit des Verlustes aus und findet doch zarte Strahlen der Hoffnung, die die langen Räume füllen. Diese intensiven und doch statischen Werke des einundzwanzigsten Jahrhunderts sind gepaart mit Schumanns Miniaturcharakterstücken „Märchenbilder“, die eine emotionale Palette von heiter und verspielt bis hin zu tief melancholisch verwenden. Der programmatische Titel jedes Werks Fratres, Kiss on Wood, Märchenbilder, Spiegel im Spiegel deutet auf eine Bedeutung hin, die nicht allein mit Worten ausgedrückt werden kann, sondern von der Musik erhellt werden muss.