Auf diesem Album präsentiert sich der Pianist Alfonso Calderón de Castro als Interpret im griechisch-lateinischen Sinne des Wortes: als jemand, der dazu bestimmt ist, das Verborgene zu enthüllen. Dies geschieht durch die Offenlegung verborgener Aspekte der Klavierliteratur des katalanischen Komponisten Joan Guinjoan i Gispert (1931-2019), wodurch wir diese frühen Werke als Mikrokosmen seines gesamten Katalogs betrachten können. Castros Spiel ist von Persönlichkeit und ästhetischer Intelligenz geprägt und verkörpert das Motto des Komponisten, nämlich die Humanisierung des Instruments durch die subtile Erkundung aller Parameter, ohne dabei die Kommunikation zwischen Komponist, Interpret und Zuhörer zu vergessen. Kurz gesagt, der Pianist schenkt uns mit diesem Werk eine Anthologie, die für die Zeitlosigkeit des Klassischen bestimmt ist und dem Lauf der Zeit standhalten kann.