Die Vertonung der Worte und Verse im Sinne des heute bekannten Kunstlieds begann erst im 19. Jahrhundert vollumfänglich. Die Poesie der Romantik verhalf dem Kunstlied letztendlich zum Durchbruch und stellte es bei den ab 1860 immer beliebter werdenden Liederabenden auf dieselbe Augenhöhe mit den damals so gern gehörten Opern und Sinfonien. Dichtung, Melodie und Klavierbegleitung verschmelzen und werden zum Ausdruck der Romantik an sich.

 

Adolph Kurt Böhm, mit seinem immerwährenden Hang zum romantischen Lied, verkörpert diese Werte in einer Weise, wie heute kaum ein anderer Komponist. Als Musikschöpfer hat er sich seit mehreren Jahrzehnten vor allem dem Kunstlied verschrieben und schenkte auf diese Weise vielen deutschen Lyrikern wie Hermann Hesse, Joseph von Eichendorff, Wilhelm Busch, Heinrich Heine, Manfred Kyber, Annette von Droste-Hülshoff und Theodor Storm (um nur einige zu nennen) eine musikalische Heimat auch im 20./21. Jahrhundert. Vor allem die Poeten der Romantik, mit welchen Böhm im Geiste stets verbunden ist, sind ihm für seine Musik Vorbild in Ausdruck, Leidenschaft und Gefühlstiefe.

 

Der Zufall wollte es, dass sich der passionierte Lyriker Walter Ehrlicher und der Komponist Adolph Kurt Böhm bei einer Lesung begegneten. Beide merkten schnell, dass sie die gleichen tiefen Wurzeln der Kunst der Romantik in sich tragen, und durch diese gemeinsame Passion entstanden viele Gedichtvertonungen.

Auf der Suche nach einer geeigneten Künstlerin, die ähnlich denkt, fühlt und den Herzschlag der Romantik in sich trägt, fiel die Wahl auf die weithin bekannte Sopranistin Eva Lind. Sie für dieses Projekt zu gewinnen, gibt der Musik Adolph Kurt Böhms eine neue Dimension in einer bislang ungekannten Qualität der Darbietung seiner zeitlos interessanten Musik.