Sie ist eine der dienstältesten Pianistinnen und eine der einflussreichsten: Idil Biret. Die türkische Pianistin, die 2016 ihren 75. Geburtstag feierte, war live, vor allem aber auch im Aufnahmestudio eine unermüdliche Interpretin, die sich nie mit dem "Standardrepertoire" zufriedengegeben hat und doch gerade auch damit ihre größten Erfolge erzielte. Unvergessen etwa ist der Grand Prix du Disque Frédéric Chopin, den sie für ihre NAXOS-Gesamteinspielung der Klaviermusik Chopins erhielt, ebenso unvergessen ihre herrlichen Rachmaninow- und Schumann-Aufnahmen, ebenso unvergessen die Anfänge der Künstlerin, die bereits 1959, im Alter von nur 18 Jahren, ihr erstes Album aufnahm. Sie studierte bei Nadia Boulanger, schloss bereits mit 15 Jahren ihr Studium mit gleich drei Auszeichnungen ab und vervollkommnete ihr Spiel über viele weitere Jahre bei Alfred Cortot und vor allem Wilhelm Kempff, zu dessen Beraterin sie bis zu seinem Tod wurde. Sie spielte unter Dirigenten wie Leinsdorf, Monteux, Scherchen, Kempe, Copland und Roschdestwenskij und war Widmungsträgerin zahlreicher Kompositionen, unter denen die bedeutendste wohl Jean Françaix' Klaviersonate war. Alles das und noch viel mehr findet sich in dieser auf 500 Exemplare limitierten, unvergleichlichen Werkschau mit sage und schreibe 130 CDs und 4 DVDs, die für jeden Idil Biret-Fan das Passende bereithält, nämlich alles, was die Grande Dame des Konzertflügels je im Tonstudio und live aufgenommen hat.