Alice Babs, die berühmte schwedische Sängerin und Schauspielerin, wurde in der Branche meist als das Schlager trällernde „Schwedenmädel“ gesehen, bekannt durch den gleichnamigen Film, der im Deutschland der Nachkriegszeit sehr populär war. Doch ihrer wahren Leidenschaft folgend, wagte die Vokalistin immer wieder auch Ausflüge in swingende und jazzende Gefilde. Das war auch das Verdienst von Erwin Lehn, der sie von 1952 an die Mikrofone seines legendären Südfunk-Tanzorchesters einlud. Dass das eine mehr als gute Idee war, hört man auf den Aufnahmen, die zwischen 1952 und 1955 zu verschiedenen Gelegenheiten im Studio der Stuttgarter Villa Berg entstanden. Einerseits ist Alice Babs ihre Verwurzelung in der europäischen Stimmkultur anzuhören, auf der anderen Seite aber ist die Präsenz und Klarheit ihrer Interpretationen beeindruckend. In jedem der Lieder steckt das Lächeln der eigenen Begeisterung, die auch Erwin Lehns Orchester akustisch strahlen lässt. Schon deshalb sind diese Funde aus den SWR-Archiven Juwelen der europäischen Swing-Geschichte.